Tourismusgesellschaft mbH Kap Arkona
Am Parkplatz 1
18556 Putgarten / Rügen
Kap Arkona ist Rügens Nordkap auf der Halbinsel Wittow und ist wohl der bekannteste Teil und fast nördlichste Punkt der Insel Rügen. Der nördlichste Punkt liegt in der Nähe des Kap Arkona auf einer kleinen Landzunge und nennt sich Gellort.
Auf einer rund 45 Meter hohen Steilküste, die zum Teil aus Kreide besteht, stehen zwei Leuchttürme und ein ehemaliger Peilturm der Marine. Auf dem Gelände stehen auch Reste der slawischen Jaromarsburg, ehemalige Marineführungsbunker und mehrere Museen. Mit ca. 800.000 Besuchern zählt das Kap Arkona zu den beliebtesten Ausflugszielen auf der Insel Rügen. An Rügens Nordkap genießt man die Aussicht auf die Ostsee mitten im Grünen. Nach der Besichtigung der beiden Leuchttürme und der alten Bunker lohnt sich ein Besuch im romantischen Fischerdorf Vitt.
Die Leuchttürme und auch der Peilturm sind begehbar und haben Aussichtsplattformen. Den besten Panoramablick über die Insel Rügen und die Ostsee bietet der 35 Meter hohe runde Leuchtturm von 1902. Er sendet noch immer Lichtsignale für die Schifffahrt aufs Meer. Sein älterer Nachbar der Schinkelturm ist der zweitälteste Leuchtturm der deutschen Ostseeküste und wurde 1826/27 in Backsteinbauweise erbaut und 1828 in Betrieb genommen, ist aber nicht mehr aktiv. Dort erwartet Sie ein Museum über den preußischen Baumeister und Architekten Karl Friedrich Schinkel, darüber hinaus informiert es über die Seefahrt und Leuchtfeuer-Geschichte. Im Schinkelturm befindet sich außerdem das nördlichste Standesamt Mecklenburg-Vorpommers. Der dritte Turm, der einstige Marinepeilturm von 1927, steht etwas abseits und ist an seiner markanten Glaskuppel zu erkennen. Der Turm wird für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.
Die exzellente Lage des Kap Arkona hat offenbar schon im 6. Jahrhundert das slawische Volk der Ranen fasziniert. Sie bauten dort eine Kultstätte, auf der Landseite geschützt von einem 25 Meter hohem Burgwall und von der Meerseite geschützt durch die Steilküste. Im Inneren befand sich einst ein Heiligtum, die sogenannte Jaromarsburg wo man den vielgesichtigen Gott Svantovit verehrte. Der Name der Burg kam vom Ranenfürsten Jarmoar I. der nach der Unterwerfung von Rügen durch Dänemark zum Vasallen des damaligen dänischen Königs Waldemar I. wurde. Die Jaromarsburg auf der Insel Rügen ist der einzige Burgwall in Deutschland der detailliert und zeitgenössisch beschrieben wurde. Die Burg wurde mehrfach archäologisch untersucht wobei man festgestellt hat das sich die Burgfläche in 1000 Jahren auf 1/3 der ursprünglichen Fläche verkleinert hat.
Trotz großer Abbrüche der Steilküste ist der Ringwall noch gut zu erkennen. Der Großteil des Burgwalls ist leider nicht mehr zugänglich, aber vom Peilturm aus haben Sie einen großartigen Überblick über das Gelände, die Steilküste und die Ostsee. Im Turm sind zudem einzelne archäologische Fundstücke ausgestellt.
Die Volksmarine nutzte die exzellente geographische Lage des Kap Arkona für militärische Zwecke, es war der ideale Standort für militärische Einrichtungen. In unmittelbarer Nähe der beiden Leuchttürme sind zwei Militärbunker entstanden. Der große „Marineführungsbunker“ entstand 1979 bis 1986 unterirdisch mit rund 2.000 Quadratmetern Grundfläche und diente damals der Volksmarine und der Vereinigten Ostseeflotte als sogenannter „geschützter Gefechtsstand“.
Er kann ebenso besichtigt werden, wie der kleine Arkona-Bunker aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Der Arkona-Bunker beherbergte zu DDR-Zeiten die 6. Grenzbrigade Küste. Heute zeigt er eine Dokumentation zur Geschichte Kap Arkonas – von der Slawenzeit bis in die Gegenwart.
Der Bunker wurde zum 30. Jahrestag der Nationalen Volksarmee (NVA) im Jahr 1985 durch eine Luftaufnahme enttarnt. Dies bedeutet das der Bunker bis zu diesem Jahr unbekannt war und somit der Standort bekannt gemacht wurde.
Heute kann man alle Bunker am Kap Arkona auf Rügen besichtigen und Teile der Geschichte kennenlernen.
Westlich vom Kap Arkona befindet sich die Königstreppe. Mit ihren 230 Stufen verband sie das Flächendenkmal mit dem Strand. Der preußische König Friedrich Wilhelm III ließ 1833 für den Empfang des Dampfbootes Hercules mit der königlich-russischen Chronometer Expedition einen Anleger und eine Treppe bauen. Von hier aus wurde 1865 das erste Telegrafenkabel durch die Ostsee nach Schweden verlegt. Die Königstreppe und der angrenzende Strand sind leider wegen eines starken Küstenabbruchs nicht mehr zugänglich für die Öffentlichkeit. Der Strand unterhalb der Steilküste kann über die Veilchentreppe und die Treppe am Gellort erreicht werden.
Südlich des Burgwalls am Kap Arkona befindet sich die Veilchentreppe, die ihren Namen den Veilchen, die im Frühling in großer Zahl um die Treppe wachsen und blühen, verdankt. Sie ist eine der wenigen Möglichkeiten, an diesem Küstenabschnitt an den Strand zu gelangen.
Das Fischerdorf ist tief eingebettet in einer kleinen Uferschlucht und entzückt nahe Kap Arkona mit den reetgedeckten Häusern.
Wann genau das Fischerdorf entstanden ist weiß keiner genau, man sagt das es schon im 10. Jahrhundert Teil der Jaromarsburg am Kap Arkona war und als Handelshafen diente. Urkundlich wurde es vom Rügener Fürst Witzlaw II: am 25. Mai 1290 erwähnt.
Die kleine achteckige Kapelle auf einer nahegelegenen Hochfläche steht heute noch und wurde durch den Einsatz des berühmten Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten erbaut.
Heute gibt es nur noch eine Fischerfamilie im Dorf die selbst Fische fängt, räuchert und an tausende Besucher im Jahr verkauft.
Der Hafen bietet übrigens Ausflüge auf Booten um das Kap Arkona zu umfahren.